Nachdem das bundesweite Kontaktverbot seit Wochen das Leben der Menschen beeinflusst, lassen sich diese Veränderungen auch im Wasserverbrauch ablesen.
Das Kontaktverbot und der Shutdown des öffentlichen Lebens sorgen dafür, dass sich der Alltag größtenteils Zuhause abspielt. Die Verbräuche verlagern sich vom Zentrum mit vielen Unternehmenssitzen in die besiedelten Außenbezirke. In der Versorgungszone Mitte, die große Teile der Hamburger Innenstadt mit ihren vielen gewerblichen Kunden versorgt, ist der tägliche Bedarf seit dem 16. März um 4 Prozent gesunken. In den Versorgungszonen, die eher am Rand der Stadt liegen, ist der Wasserverbrauch hingegen gestiegen. Ein Beispiel: In der Zone West wird durchschnittlich 4 Prozent mehr Wasser pro Tag verbraucht als in der Zeit vor dem 16. März. Und auch die Zeiten der höchsten Abgabe hat sich verändert. Während die Hamburger Bevölkerung im Normalfall zwischen 7.45 Uhr und 8.15 Uhr das meiste Wasser verbraucht, hat sich diese Zeit auf ca. 9.30 Uhr bis 10 Uhr verschoben. Ein Grund könnte die höhere Flexibilität im Homeoffice sein. Inzwischen machen sich die Lockerungen wieder mehr und mehr bemerkbar und die Zeit der Spitzenabgabe zieht sich in die Breite.
Einen interessanten Aspekt bietet die Frage nach einem Coronaeffekt bei der Wassernutzung. Zwar haben wir in März, April und Mai insgesamt rund drei Prozent mehr Wasser abgegeben als in den Vorjahren. Aber: Unser Geschäft ist sehr witterungsabhängig. Zu Beginn der Krise hatten wir in Hamburg viele sonnige Tage. Menschen mit Garten haben da sicherlich öfter den Gartenschlauch in der Hand gehabt, um die durstigen Pflanzen zu versorgen. Das ist ein ganz normaler Effekt, eine eindeutige Veränderung durch die COVID-19-Krise lässt sich daraus nicht ableiten.
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