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Ausbau der Klärschlammverbrennungsanlage erreicht Halbzeit und entscheidende Montagephase Zwischenbilanz des Großprojekts auf dem Klärwerk

Die Erweiterung der Klärschlammverbrennungsanlage auf dem Klärwerk Hamburg hat die Halbzeitmarke der Bauzeit erreicht. Mit der Errichtung der mehr als 25 Meter hohen Schlammsilos so-wie dem Einbau der Turbine zur künftigen Energiegewinnung tritt das Investitionsprojekt in die entscheidende Montagephase ein. Am heutigen Mittwoch haben die Zweite Bürgermeisterin und Umweltsenatorin Hamburgs Katharina Fegebank und HAMBURG WASSER Geschäftsführer Dr. Michael Beckereit den Baufortschritt besichtigt und eine Zwischenbilanz gezogen. Nach Abschluss der Montagearbeiten ist ab 2027 die schrittweise Inbetriebsetzung vorgesehen.

„Die Erweiterung der Klärschlammverbrennung VERA zur größten Klärschlammverbrennungsanlage in Deutschland ist ein notwendiges und wichtiges Projekt für Hamburg. Sie schafft Entsorgungssicherheit für unsere Stadt und die ganze Metropolregion. Mit diesem innovativen Projekt erfüllt HAMBURG WASSER in herausfordernden Zeiten nicht nur frühzeitig neue gesetzliche Anforderungen, sondern leistet auch einen wichtigen Beitrag zum Umwelt- und Ressourcenschutz sowie zur nachhaltigen Abfallwirtschaft. Bei den Aufgaben von HAMBURG WASSER sind Vertrauen und Verlässlichkeit besonders wichtig. Ich freue mich daher, dass die neue Geschäftsleitung – auch mit dem heutigen Termin – Transparenz schafft und Ruhe ins Unternehmen bringt“, sagt Katharina Fegebank, Zweite Bürgermeisterin und Umweltsenatorin der Freien und Hansestadt Hamburg.

Antwort auf gesetzliche Vorgaben und schwierige Baubedingungen

Ab 2029 wird das Ausbringen von Klärschlamm auf landwirtschaftliche Flächen weitestgehend verboten und thermische Verwertung vorgeschrieben sein. Grund dafür sind Schadstoffe wie Medikamentenrückstände oder Mikroplastik, die über den Klärschlamm in Böden und Grundwasser gelangen können. Die neuen Anforderungen dienen dem besseren Boden- und Grundwasserschutz – stellen Entsorger jedoch vor große Herausforderungen. Besonders im Norden Deutschlands droht ein Engpass bei den Verbrennungskapazitäten. Erhebliche Herausforderungen wie Preissteigerungen, komplexe Baubedingungen und Lieferengpässe haben bei der Planung und beim Bau von Klärschlammverbrennungsanlagen teilweise dazu geführt, dass vergleichbare Bauvorhaben an anderen Standorten gestoppt wurden. 

„Wir sind trotz aller Widrigkeiten, die dieses Projekt begleiten, mit den geplanten Verbrennungskapazitäten im Bau. Das ist ein wichtiges Signal an die Menschen in Hamburg und der Metropolregion, die zurecht darauf vertrauen, dass wir unserem Auftrag der Daseinsvorsoge nachkommen. Um das Projekt zu einem erfolgreichen Abschluss zu bringen haben wir vor 100 Tagen eine Neuausrichtung vorgenommen – mit einem neu aufgestellten Lenkungskreis, einem optimierten Nachtragsmanagement und direkten Verhandlungen mit dem Auftragnehmer auf Ebene der Geschäftsführungen. So stellen wir das Projekt mit einer tragfähigen Struktur auf breite Schultern“, erläutert Dr. Michael Beckereit die ergriffenen Maßnahmen seit seinem Wiedereinstieg in die Geschäftsführung von HAMBURG WASSER. Weiter unterstreicht er die Verantwortung, die mit der erfolgreichen Umsetzung des Projekts verbunden ist:

„Zum Schutz von Boden und Grundwasser stellt der Gesetzgeber zu Recht hohe Anforderungen an die Entsorgung von Klärschlamm. Diese setzen wir konsequent um – mit einer Technologie, die Klärschlamm effizient und emissionsarm verbrennt, die Umwelt schützt und den Weg für das Phosphor-Recycling ebnet. Die Sanierung und Erweiterung unserer eigenen großtechnischen Anlage unmittelbar auf Klärwerk Hamburg am Standort Köhlbrandhöft ist dabei der ökologisch und ökonomisch sinnvollste Weg. Die Alternative, Klärschlamm per LKW quer durch Deutschland zu fahren und sich von externen Entsorgungsstrukturen abhängig zu machen, ist für uns keine Option.“ 

Hintergrund:

Das Projekt VERA II umfasst die Erhöhung der Klärschlammverbrennungskapazitäten auf dem Klärwerk Hamburg um 50 Prozent*. Dafür erweitert HAMBURG WASSER – im Rahmen einer kommunalen Kooperation mit dem AZV Südholstein und den Entsorgungsbetrieben Lübeck – die Verbrennungsanlage (VERA) um eine zusätzliche Linie und saniert langfristig die bestehenden Linien. Der Durchsatz steigt dadurch von 63.000 auf 76.000 Tonnen Trockenmasse Klärschlamm im Jahr – Erweiterungspotenzial besteht auf bis zu 97.000 Tonnen. Im Zuge der Erweiterung der Klärschlammverbrennungsanlage entstehen zusätzliche drei Trocknungslinien und zwei Nassschlammsilos mit jeweils 1.300 Kubikmeter Fassungsvermögen. Mit der Anlagenerweiterung wird auch die Energieproduktion aus Klärschlamm um rund 50 Prozent gesteigert. Die zusätzliche Wärme in Form von Dampf wird zur Trocknung des Klärschlamms eingesetzt und trägt zu geschlossenen Stoffkreisläufen bei.

*Die Gesamtleistung bei Fertigstellung von VERA II steigt durch Sanierung zweier Linien und den Neubau sofort um mindestens 20 Prozent. 50 Prozent ist das Erweiterungspotenzial, das durch die Sanierung einer vierten Linie noch gehoben werden kann. 

Bildhinweise:

Bild 1 (v.l.n.r.): Dr. Kai Redemann, Projektleiter VERA II HAMBURG WASSER, Zweite Bürgermeisterin und Umweltsenatorin Katharina Fegebank, HAMBURG WASSER Geschäftsführer Dr. Michael Beckereit zeigen den Medien die Baustelle der Klärschlammverbrennungsanlage auf dem Klärwerk Hamburg.

Bild 2-4 (v.l.n.r.): Zweite Bürgermeisterin und Umweltsenatorin Katharina Fegebank, HAMBURG WASSER Geschäftsführer Dr. Michael Beckereit

Bildrechte: HAMBURG WASSER/Thomas Ebert

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Portrait Janne Rumpelt, Pressesprecherin HAMBURG WASSER
Janne Rumpelt

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