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HAMBURG WASSER legt Jahresberichte 2019, 2020 und 2021 vor GRUNDWASSERFÖRDERUNG IN DER NORDHEIDE

HAMBURG WASSER hat die Jahresberichte über die Grundwasserförderung in der Nordheide für die Jahre 2019, 2020 und 2021 veröffentlicht. Die Berichte wurden in Abstimmung mit dem Landkreis Harburg, dem Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) und dem Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) als Instrument der Beweissicherung neu entwickelt. Sie enthalten detaillierte Informationen über Fördermengen, Niederschlagsentwicklung, Grundwasserneubildung, Gewässerzustände sowie strukturverbessernde Maßnahmen, die HAMBURG WASSER in der Nordheide umsetzt. Durch die nun erfolgte behördliche Prüfung und Bestätigung der Berichte erfüllt HAMBURG WASSER eine der zentralen Vorgaben des Wasserrechts für die Nordheide und somit die Voraussetzungen für eine weiterhin sichere Förderung. Am 5. Juni 2023 werden die Berichte in der Sitzung des Umweltausschusses des Landkreises Harburg vorgestellt.

  • Die Grundwasserförderung von HAMBURG WASSER in der Nordheide ist umweltverträglich. Die jährlich genehmigten Fördermengen wurden unterschritten.
  • Die sehr trockenen Jahre 2018 bis 2020 haben zu sinkenden Grundwasserständen geführt. Zunehmende Niederschläge seit 2021 stabilisieren den Wasserhaushalt wieder.
  • Abflüsse aus dem Grundwasser in den Gewässern schwanken witterungsbedingt stark. Ein Einfluss der Wasserförderung ist nicht ableitbar.
  • Seit 2019 hat HAMBURG WASSER die Beweissicherung in der Nordheide mit zwölf zusätzlichen Grundwassermessstellen und zehn modernisierten Abflussmessstellen erweitert.
  • Renaturierungsmaßnahmen fördern Umweltschutz und einen robusten Wasserkreislauf in der Nordheide.

„Die Trockenperiode 2018 bis 2020 hat in der Nordheide zu sinkenden Grundwasserständen geführt. Dank durchschnittlicher und leicht überdurchschnittlicher Niederschläge seit 2021 stabilisieren sich die Ganglinien wieder. Auch das überdurchschnittlich hohe Niederschlagsaufkommen des zurückliegenden Winters deutet auf eine weitere Normalisierung der Grundwasserstände hin. Das ist ein positives Signal“, sagt Ingo Hannemann, Geschäftsführer von HAMBURG WASSER. „Die letzten Jahre zeigen, wie wichtig ein detailliertes Wasser-Monitoring für einen sorgsamen Umgang mit der Ressource ist. Insbesondere während längerer Hitzephasen wird Grundwasser von unterschiedlichen Nutzergruppen gebraucht - zur Trinkwasserversorgung der Bevölkerung, aber auch zur Beregnung von Feldern, um die Produktion von Nahrungsmitteln sicherzustellen. Mit der umfassenden Beweissicherung weisen wir nach, dass unsere Wasserförderung in der Nordheide umweltverträglich ist und keine Schäden an Flora und Fauna verursacht. Dabei zählt die Nordheide zu den am besten überwachten Gebieten in Deutschland. Ober- und unterirdisch haben wir das Wasser genau im Blick. Diesen riesigen Datenpool stellen wir mit der Veröffentlichung der Jahresberichte transparent und für alle nachvollziehbar zur Verfügung.“

Entwicklung der Grundwasserstände

HAMBURG WASSER wertet für die Dokumentation im Rahmen der Jahresberichte systematisch mehr als 300 Grundwassermessstellen aus, die sowohl in flachen als auch tiefen Grundwasserleitern verfiltert sind. Die langjährigen Ganglinien aller Messstellen sind in Form von Steckbriefen in den Anhängen der Jahresberichte abrufbar. Überwiegend liegen die Grundwasserstände in den Berichtsjahren auf einem niedrigen Niveau. Witterungsbedingt sind die Grundwasserstände in oberflächennahen aber auch tiefen Grundwassermessstellen im Vergleich zum langjährigen Mittel um ca. 50 bis 60 Zentimeter in den Jahren 2019 und 2020 abgesunken. 2021 ist mit 772mm durchschnittlich viel Regen gefallen, was seit 2022 zu einer Stabilisierung des Wasserhaushalts führt.

Wichtiger Bestandteil der Jahresberichte ist die Auswertung von Messstellen mit statistischen Methoden. Hierdurch kann HAMBURG WASSER klimatische Einflüsse auf die Entwicklung der Grundwasserganglinien von möglichen Fördereinflüssen differenzieren. Die Auswertungen ergeben, dass die tiefen Brunnen von HAMBURG WASSER in nahezu allen Fällen keine Auswirkungen auf die oberflächennahen Grundwasserstände haben.  Bei einer geringen Anzahl oberflächennaher Grundwassermessstellen zeigt sich, wie schon in der Vergangenheit, dass in begrenzten Bereichen ein Einfluss der Förderung von einigen Dezimetern zu messen ist. Die Grundwasserbeobachtung zeigt jedoch auch, dass weitere von HAMBURG WASSER nicht verursachte Einflüsse, wie etwa der Betrieb anderer Brunnen, Eingriffe in Gewässer oder Böden zu den gemessenen Absenkungen im oberflächennahen Grundwasser beitragen.

Monitoring der Oberflächengewässer

Neben den Grundwassermessstellen wertet HAMBURG WASSER zusätzlich 15 Abflussmessstellen aus. Mit der neu installierten Messtechnik werden an den zehn von HAMBURG WASSER betriebenen Messstellen zusätzlich zum Abfluss die Geschwindigkeit und die Temperatur kontinuierlich aufgezeichnet. Weil das Abflussgeschehen maßgeblich durch Niederschlagsereignisse geprägt wird, schwanken die Abflüsse in den drei Berichtsjahren stark. Insgesamt lag das Abflussgeschehen aufgrund der witterungsbedingt geringen Grundwasserneubildung unterhalb des langjährigen Mittels. Ein Einfluss der Wasserförderung lässt sich nicht ableiten.

Die Fließgewässer haben unterschiedlich stark auf die Trockenheit reagiert. Ein Aspekt dabei ist, dass die Oberläufe der Bäche oft in sogenannten schwebenden Grundwasserkörpern entspringen. Diese isolierten Grundwasserkörper speisen sich aus relativ kleinen Einzugsgebieten und reagieren daher unmittelbar auf das Wettergeschehen. In längeren Trockenphasen verringert sich somit nicht nur der niederschlagsbedingte Abfluss, sondern auch der Basisabfluss. Dies ist insbesondere im Oberlauf des Aubaches der Fall sowie im Weseler Moorbach. Schwebende Grundwasserkörper können durch die Brunnen von HAMBURG WASSER nicht beeinflusst werden.

Umweltschutzmaßnahmen für einen robusten Wasserkreislauf

In Zusammenarbeit mit dem Kreisverband der Wasser- und Bodenverbände Harburg hat HAMBURG WASSER 2019, 2020 und 2021 vier Maßnahmen zur Verbesserung der Struktur am Weseler Moorbach, Nordbach und Aubach umgesetzt. Unter anderem wurde kiesiges Material, Störsteine und Totholz in die Flussbetten eingebracht und die Begradigungen zurückgebaut. Hinzu kommen Sicherungen von Grünland in Gewässernähe und die Errichtung von neuen Amphibienbiotopen auf gut vier Hektar im Raum Wehlen, Garlstorf und Eyendorf. Zwei weitere Maßnahmen zum Schutz des Aubachs und Nordbachs wurden 2022 umgesetzt.

Die Naturschutzmaßnahmen von HAMBURG WASSER gehen dabei über die Anforderungen des Landkreises hinaus. In Zusammenarbeit mit der Stiftung Naturschutzpark Lüneburger Heide (VNP) hat HAMBURG WASSER seit 2018 über 10.000 neue Eichen auf insgesamt fünf Hektar Waldflächen in der Lüneburger Heide gepflanzt und inzwischen weitere Erhaltungs- und Pflegemaßnahmen durchgeführt. Ein besonderer Fokus liegt dabei auch auf dem Erhalt wertvoller Biotope auf eigenen Flächen. Außerdem unterstützt HAMBURG WASSER Naturschutzverbände z.B. beim Schutz von Heidemooren durch eigens durchgeführte zusätzliche Monitoring-Maßnahmen und Untersuchungen.

Hintergrund

HAMBURG WASSER hat am 3. April 2019 vom Landkreis Harburg eine gehobene Erlaubnis zur Wasserförderung in der Nordheide erhalten. Teil der Nebenbestimmungen ist die Erstellung jährlicher Monitoring-Berichte. Die Jahresberichte 2019, 2020 und 2021 sind die ersten in dieser Form. Inhalte und Methodik wurden in Abstimmung mit dem Landkreis Harburg, dem NLWK und dem LBEG festgelegt. Die Berichte stehen auf der Website von HAMBURG WASSER zum Abruf zur Verfügung. Aktuell ist der Bericht für das Jahr 2022 in Vorbereitung.

Downloads

Pressemitteilung

Monitoringberichte

Jahresberichte über die Grundwasserförderung in der Nordheide in ZIP-Format

Ihre Ansprechpartnerin

Janne Rumpelt

Billhorner Deich 2

20539 Hamburg

Tel.: 040 78 88 88 222

E-Mail: presse@hamburgwasser.de

Portrait Janne Rumpelt, Pressesprecherin HAMBURG WASSER
Janne Rumpelt

Pressesprecherin