Startschuss für das Sanierungsprogramm der historischen Stammsiele – Senatorin Fegebank besichtigt historisches Kaiserzimmer in der Hamburger Kanalisation
Hamburgs Zweite Bürgermeisterin und Umweltsenatorin Katharina Fegebank hat heute gemeinsam mit HAMBURG WASSER Geschäftsführer Michael Beckereit das denkmalgeschützte Siel-Einsteigehäuschen am Baumwall besichtigt. Anlass war der bevorstehende Beginn der Sanierung des Kuhmühlenstammsiels, einem der größten und ältesten Abwasserbauwerke Hamburgs. Die anstehenden Arbeiten bilden den Auftakt für das Sanierungsprogramm „Alte Riesen‘‘, mit dem HAMBURG WASSER die historischen, gemauerten Abwasserkanäle der Stadt für kommende Generationen ertüchtigt. Das Programm leistet einen wichtigen Beitrag zur Ertüchtigung der Abwassersysteme und zur Anpassung der städtischen Infrastruktur an die Folgen des Klimawandels.
Das Kuhmühlenstammsiel zählt mit einer Breite von 4,30 Metern und einer Höhe von 3,70 Metern zu den größten Stammsielen im Hamburger Abwassersystem. Es wurde 1904 fertig gestellt und transportiert häusliches Abwasser sowie Regenwasser aus den Stadtteilen Uhlenhorst, Hohenfelde, St. Georg, Hafencity und Neustadt in Richtung Klärwerk Hamburg. Zwischen den Landungsbrücken und der Niederbaumbrücke verläuft es unterhalb des U-Bahn-Viadukts der Linie U3. Die Sanierung dieses 530 Meter langen Abschnitts beginnt im Oktober und dauert voraussichtlich bis April 2027.
Umweltsenatorin Katharina Fegebank: „Der Bau der Kanalisation war vor über 100 Jahren ein entscheidender Faktor für Hygiene, Sicherheit und Lebensqualität in Hamburg – und ist es bis heute. Jetzt gilt es, die historische Infrastruktur für kommende Generationen zu sichern und klug zu erweitern. HAMBURG WASSER hat mit neuen, großen Abwasserkanälen frühzeitig die Voraussetzungen geschaffen, um die Kanalisation zukunftsfest zu machen und die Stadt wirksam an die Folgen des Klimawandels anzupassen.“
HAMBURG WASSER Geschäftsführer Dr. Michael Beckereit: „Unsere Vorfahren haben an diesem Ort Ingenieurskunst mit Weitblick umgesetzt. Heute stehen wir erneut vor komplexen Herausforderungen: Die Sanierung muss stellenweise denkmalgerecht, verkehrsschonend und unter erschwerten baulichen Bedingungen erfolgen, weil die Hochbahntrasse erst später über unser Siel gebaut worden ist. Mit dem Erhalt des Kaiserzimmers und der Bootskammer in historischer Backsteinoptik sowie dem Einsatz eines speziellen Bauverfahrens möchten wir diesen Spagat meistern.“
Die Arbeiten erfolgen unter laufendem U-Bahn- und Straßenverkehr. Um die Beeinträchtigungen so gering wie möglich zu halten, nutzt HAMBURG WASSER das sogenannte Rohrlining-Verfahren. Dabei werden neue Rohrteile nach und nach in das bestehende Bauwerk eingezogen und dort zu einem neuen Siel zusammengesetzt. Dadurch fällt der Platzbedarf geringer aus als bei einer offenen Sanierung.
Im Rahmen des heutigen Besuchs von Senatorin Fegebank zeigte Beckereit auch den historischen Bootsanleger im Kuhmühlenstammsiel sowie das sogenannte Kaiserzimmer – ein unterirdischer Raum, der an das Siel-Einsteigehäuschen angrenzt. Er war ursprünglich als Ankleidezimmer für Kaiser Wilhelm II. vorgesehen, der zur
Einweihung des Stammsiels 1904 eine Besichtigung per Boot plante, wurde anschließend aber zugemauert. Erst 2012 wurde es bei Bauarbeiten zufällig wieder entdeckt. Während der Bauzeit wird der Zugang zum Kuhmühlenstammsiel über das Einstiegshäuschen für rund anderthalb Jahre nicht möglich sein.
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Hintergrund
Sanierungsprogramm für „Alte Riesen“ startet mit dem Stammsiel Kuh-mühle – zwischen Baumwall und Landungsbrücken unter der U3
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Zweite Bürgermeisterin und Umweltsenatorin Hamburgs Katharina Fegebank und HAMBURG WASSER Geschäftsführer Dr. Michael Beckereit vor dem Banner der neuen HAMBURG WASSER-Baustellen-Kampagne. (Foto: Thomas Ebert/ HAMBURG WASSER)
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Von links: Axel Hinrichs, Projektleiter HAMBURG WASSER, Zweite Bürgermeisterin und Umweltsenatorin Hamburgs Katharina Fegebank, Dirk Grünert Gruppenleiter Netzbetrieb Mitte Team Sammler und HAMBURG WASSER Geschäftsführer Dr. Michael Beckereit im historischen Stammsiel Kuhmühle. (Foto: Thomas Ebert/ HAMBURG WASSER)
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Zweite Bürgermeisterin und Umweltsenatorin Hamburgs Katharina Fegebank und HAMBURG WASSER Geschäftsführer Dr. Michael Beckereit auf dem Bootsanleger im historischen Stammsiel Kuhmühle. (Foto: Thomas Ebert/ HAMBURG WASSER)
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