
Was sind TFA?
Die Ewigkeits-Chemikalie Trifluoracetat (TFA) ist ein Abbauprodukt von Chemikalien aus unterschiedlichen Anwendungsbereichen, dazu zählen u.a. Pflanzenschutz- und Kältemittel. Der Stoff ist persistent, d.h. nicht in der Umwelt abbaubar, gut wasserlöslich und außerdem mobil in Böden und Sedimenten. Das bedeutet, der Stoff bewegt sich mit dem Wasserkreislauf, weil er sich nicht an Feststoffe wie beispielsweise Sand bindet.
Welche Grenzwerte gelten?
Das Umweltbundesamt (UBA) hat für TFA einen toxikologisch begründeten Trinkwasserleitwert im Trinkwasser von 60 Mikrogramm pro Liter festgelegt. Um das Trinkwasser besser zu schützen, empfiehlt die Fachbehörde jedoch deutlich niedrigere Konzentrationen – unter 10 Mikrogramm pro Liter. Dies gilt besonders dann, wenn TFA als Abbauprodukt von Pflanzenschutzmitteln ins Wasser gelangt – selbst wenn diese Abbauprodukte als „nicht relevant“ eingestuft werden, also keine direkte Wirkung als Pestizid haben und weder für Menschen noch für die Umwelt als giftig gelten.
Wie reagiert HAMBURG WASSER?
HAMBURG WASSER untersucht das Trinkwasser regelmäßig auf TFA. Die Bestimmungsgrenze des eigenen Labors für TFA liegt bei 0,25 Mikrogramm pro Liter. In der Regel liegen die gemessenen TFA-Werte im Hamburger Trinkwasser weit unterhalb dieser Grenze – und damit deutlich unter der Angabe des Umweltbundesamts (UBA). Nur in Einzelfällen wurden Konzentrationen von bis zu 0,7 Mikrogramm pro Liter festgestellt. Das entspricht einem Wert, der etwa 14-mal niedriger ist als die vom UBA empfohlene Höchstkonzentration und 85-mal niedriger als der Trinkwasserleitwert.
Hamburg zählt zu wenigen Städten in Europa, die keine nennenswerten TFA-Konzentrationen im Trinkwasser nachweisen. Das belegen europaweite Untersuchungen des Leitungswassers auf TFA aus dem vergangenen Jahr. Die Umweltschutzorganisationen Pestizid Aktions-Netzwerk Europe und GLOBAL 2000 hatten in 11 EU-Staaten einen Durchschnittswert von 0,86 Mikrogramm pro Liter festgestellt, während die Hamburger Probe unterhalb der Bestimmungsgrenze von 0,5 Mikrogramm TFA pro Liter lag. Untersucht wurde sowohl Trinkwasser aus Grundwasser als auch aus Oberflächenwasser. Hamburg gewinnt das Trinkwasser ausschließlich aus Grundwasser. Dieses ist durch die darüber liegenden Bodenschichten deutlich besser geschützt als Trinkwasser aus Oberflächenwasser.
Umweltgerechte Alternativen sind gefragt
Dennoch fordert HAMBURG WASSER den Einsatz von TFA zu ersetzen. Die Anreicherung von langlebigen, nicht in der Umwelt abbaubaren Stoffen in allen Umweltkompartimenten (Böden, Wasser etc.) stellen eine Belastung für die Wasserressourcen dar. Daher sollten Industrien umweltgerechte Alternativen einsetzen oder – sofern solche Stoffe noch nicht verfügbar sind – in deren Entwicklung investieren.