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Bericht von der 3. Sitzung am 01.03.2018 Kundenbeirat

Mit der dritten Sitzung des Kundenbeirates wurde an das umfangreiche Fachthema „Technische Kundeninformation: Trinkwasser und Grundwasserqualität im Versorgungsgebiet von Hamburg Wasser" der vorausgegangenen Sitzung angeknüpft. Während in der letzten Sitzung das Ende der Prozesskette „vom Abwasser zum Grundwasser" im Mittelpunkt stand, wurde in dieser Sitzung ausführlich auf den Anfang der Prozesskette, die Wassergewinnung und –verteilung eingegangen.

Als Veranstaltungsort wurde das Grundwasserwerk Curslack gewählt. Zur praxisnahen Einstimmung auf den Themenabend startete die Sitzung mit einer Führung durch dieses Wasserwerk, das mit einer durchschnittlichen Tagesabgabe von 52.000 m³ das mit Abstand größte Wasserwerk von Hamburg Wasser ist. Die Mitglieder des Kundenbeirats erfuhren von Herrn Dr. Czekalla, Leiter des Bereiches Werke bei Hamburg Wasser, dass mehr als 200 Brunnen Rohwasser aus Tiefen zwischen 14 und 110 Metern fördern. Nach einer, den natürlichen Prozessen nachempfundenen, Aufbereitung des Rohwassers im Wasserwerk wird das Trinkwasser den Reinwasserbehältern des Hauptpumpwerkes Rothenburgsort zugeführt und in das HAMBURG WASSER-Versorgungsnetz eingespeist um etwa 350.000 Menschen im Zentrum und dem gesamten östlichen Teil Hamburgs -von Winterhude bis Altengamme- zu versorgen.

Mit den neu gewonnenen Eindrücken aus dieser Werksbesichtigung trafen die Teilnehmer anschließend im Besprechungsraum ein. Hier wurden sie von Frau Leroy zur dritten Sitzung dieses Gremiums begrüßt.

Herr Günner berichtete anschließend über den Umgang mit den Ergebnissen der voraus-gegangenen Sitzungen. So stellte er z.B. die aktuelle Aktion „Pillenpiratin" vor, eine Kooperation der Apothekenkammer Hamburg, der BUE und Hamburg Wasser, die zum Weltwassertag am 22.3.18 startete.

In seiner Präsentation zum Fachthema der Sitzung ging Herr Dr. Czekalla ausführlich auf die Wassergewinnung und –verteilung und mögliche Beeinflussungen ein. Er berichtete darüber, dass Hamburg Wasser zu 100% Grundwasser fördert und die förderbare Wassermenge der 16 Wasserwerke ausreichend ist, um eine jederzeit sichere Wasserversorgung Hamburgs und der belieferten Umlandgemeinden zu gewährleisten. Auch auf mögliche Störungen der Wasserversorgung ist Hamburg Wasser vorbereitet. Am Beispiel eines Stromausfalls gab Herr Dr. Czekalla Einblicke in ein mögliches Krisenszenario für diesen besonderen Fall.

Er verdeutlicht die Aufgabe der Wasserschutzgebiete und berichtet über die Kooperation mit dem Bauernverband und dem Gartenbauverband Nord, die zum Ziel hat, sich sowohl in den wenigen Hamburger Gebieten, in denen Landwirtschaft und Gartenbau betrieben werden, als auch in Schleswig-Holstein und Niedersachsen für einen sparsamen Einsatz von Dünge- und Pflanzenschutzmitteln zu engagieren um so auf die Grundwasserbelastung aus landschaftlicher Flächennutzung positiven Einfluss nehmen zu können.

Er berichtet darüber, dass während der Grundwassergewinnung und Trinkwasserverteilung an zahlreichen Stellen Proben des Grund- und Trinkwassers entnommen und auf sehr viele Inhaltsstoffe –auch solche Stoffe, die im Hamburger Wasser noch nie gefunden wurden- untersucht werden. Das Trinkwasser wird dadurch – im Übrigen in ganz Deutschland - zu einem Lebensmittel, das besser überwacht wird als Flaschenwasser aus dem Supermarkt.

Nachfolgend geht er ausführlich auf das Thema Mikroschadstoffe ein, worunter bestimmte Stoffe wie z.B. Arzneimittel, Röntgenkontrastmittel, Kosmetikprodukte, verstanden werden. Im hamburgischen Staatsgebiet können diese Stoffe auch mit modernster Analytik nur in wenigen Flachbrunnen und dort weit unter den geltenden Grenzwerten nachgewiesen werden. Diese Konzentrationen sind so niedrig, dass sie nicht aufbereitungsrelevant sind. Wasseranalysen mit allen nachgewiesenen Werten werden auf der HW-Homepage veröffentlicht.

In der sich anschließenden Diskussion erarbeiteten die Beiratsmitglieder Vorschläge, wie Hamburg Wasser die Öffentlichkeit auf der Homepage proaktiver und präsenter über die Wasserqualität und mögliche Belastung von Wasser und Umwelt z.B. durch Mikroplastik, oder Röntgenmittel informieren kann.

Im Ergebnis kann gesagt werden, dass die Mitglieder den Aufbau der Homepage sehr positiv beurteilen und ihr einen hohen Wiedererkennungswert zuschreiben; der Internetauftritt jedoch durch Verlinkungen z.B. zu informativen Videos oder Erklärfilmen aufgelockert werden sollte. Dass während der Sitzung erhaltene Wissen zur Trinkwasseraufbereitung und –qualität fand im Kundenbeirat große Beachtung. Da die sehr gute Trinkwasserqualität keine Selbstverständlichkeit ist, sollte die gemeinsame Verantwortung für die Beibehaltung dieser Qualität auch auf der Homepage hervorgehoben und mögliche Konsequenzen aufgezeigt werden.