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Klimapreis für Regenwasser-Stadion

Speicher- und Versickerungsanlagen unter dem Hein-Klink-Stadion schützen Hamburg-Billstedt vor Überflutungen. Jetzt wurde das Projekt mit dem DWA Klimapreis ausgezeichnet.

Autor des Inhalts: HAMBURG WASSER. Datum der Veröffentlichung:

Oben Fußball, unten innovative Technik: Bei unserem RISA-Projekt in der Möllner Landstraße in Hamburg-Billstedt wurden unter das Hein-Klink-Stadion unterirdische Speicher- und Versickerungsanlagen gebaut. So wird der Stadtteil in Zukunft vor Überflutungen bei Starkregen und Unwetter geschützt.

Wieso ist das notwendig? Bei Starkregenereignissen kommt es vor, dass es in sehr kurzer Zeit so viel regnet, dass die Kanalisation das ganze Wasser nicht auf einmal aufnehmen kann und die Gullys überlaufen. Überschwemmte Straßen sind die Folge.

So ist es auch im Bereich der Möllner Landstraße in Billstedt zwischen den Eingängen der U-Bahnstation „Merkenstraße“. In der Vergangenheit ist es dort bei Starkregenereignissen schon vorgekommen, dass die Kanalisation das viele Wasser nicht mehr aufnehmen konnte. Im schlimmsten Falle können dann Teile der Möllner Landstraße unter Wasser stehen.

Info

Klimapreis der DWA

Anlässlich ihres 75-jährigen Bestehens hat die Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. einen Klimapreis ausgelobt. Ausgezeichnet wurden bereits realisierte Maßnahmen zur Klimaanpassung und zum Klimaschutz mit Leuchtturmcharakter. Die Beispiele sollen geeignet sein, auch in anderen Regionen oder Siedlungen realisiert zu werden.

Leuchturm mit Auszeichnung

Um dieses Überlaufen zu verhindern und die Regenwassersiele zu entlasten, haben wir im Rahmen von RISA (RegenInfraStrukturAnpassung) in einem bundesweit einmaligen Projekt unterirdische Speicher- und Versickerungsanlagen unter das Hein-Klink-Stadion in Billstedt gebaut.

2021 wurde das Projekt feierlich eröffnet. Als Leuchturmprojekt mit Vorbildcharakter wurde das Stadion 2023 mit dem 2. Platz beim Klimapreis der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. (DWA) ausgezeichnet

So funktioniert der Regenwasser-Sportplatz Im Video

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Unsere Kollegin Julia Döring erklärt die Funktionsweise (Video: Perspektive Media / HW)

Im Falle eines Starkregens fließt das überschüssige Wasser in einem neu gebauten Siel von der Straße zum Sportplatz. Dieser Kanal hat einen Durchmesser von 50 Zentimetern und ist 75 Meter lang. Durchbrochen wird er auf seinem Weg von einem Absetzschacht. Dort sammeln sich Sand, Reifenabrieb und anderen Feststoffe und lagern sich auf dem Boden ab.

Das auf diese Weise grob gereinigte Regenwasser fließt dann weiter zum Sportplatz.Unter der Sportplatzoberfläche sind sogenannte Rigolen gebaut. Diese unterirdisch verbauten Elemente funktionieren wie Schwämme: Sie nehmen das überschüssige Wasser auf und geben es nach und nach an den Boden ab. So kann die von uns konzipierte Anlage mit Vorzeigecharakter mehr als 500.000 Liter Wasser aufnehmen, das sind mehr als 3500 volle Badewannen. Neben den Rigolen kann bei sehr starken Regenfällen auch die Sportplatzoberfläche als Rückhalteraum dienen.

Der Einbau dieser neuartigen Speicher- und Versickerungsanlagen wurde im Zuge des vom Bezirk Hamburg-Mitte initiierten Modernisierungsprogramms für Sportanlagen umgesetzt.

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Wasser kann zur Gefahr werden. Gleichzeitig ist es unsere wertvollste Ressource. Sie müssen wir nachhaltig behandeln und schützen.

Grafik: Tobias Wandres / HW

Vereinen lässt sich das im naturnahen dezentralen Regenwassermanagement: Wasser soll nicht mehr komplett aus der Stadt abtransportiert und zentral gesammelt werden. Stattdessen soll es versickern, verdunsten oder zurückgehalten werden – und das möglichst dort, wo es als Niederschlag auf die Erde fällt.

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