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Schulhof als Schwammstadt im Kleinen

RISA-Projekt am Albrecht-Thaer-Gymnasium: Statt auf Beton trifft Regen hier zukünftig auf grüne Versickerungsflächen. Ein Vorhaben, bei dem alle gewinnen.

Autor des Inhalts: HAMBURG WASSER. Datum der Veröffentlichung:

Rund 820 junge Menschen, die das Albrecht-Thaer-Gymnasium im Stadtteil Stellingen besuchen, dürfen sich jetzt über einen grüneren Schulhof freuen. Im Zuge einer Sanierung der Grundleitungen und großflächigen Umgestaltung wurde aber nicht nur an die Schüler:innen, sondern auch an Regenwasser, Starkregenereignisse und eine sinnvolle Entwässerung gedacht.

Entlastung fürs Netz, Gewinn fürs Mikroklima

Und so ist der Schulhof in Zukunft fit für schmuddeliges Hamburger Wetter: Für Regenfälle stehen auf dem Gelände sogenannte Mulden bereit. Das sind Senken, in denen das Regenwasser fließen und sich sammeln kann. Von dort kann es dann nach und nach an unsere Regensiele abgegeben werden – und überfordert damit auch bei großen Regenmassen nicht das Netz.

Offene Wege für den Regen: Von dieser offenen Rinne fließt das Regenwasser in die Mulde, wo es versickern kann (Jörg Böthling / RISA)

Außerdem wurden befestigte Untergründe auf Wegen und Flächen entsiegelt. Statt auf Beton trifft Regen hier auf Flächen, auf denen er versickern kann und so direkt wieder in den Wasserkreislauf kommt. Das Wasser von den Dächern wird nicht im Untergrund, sondern durch offene Pflasterrinnen abgeleitet.  

Das ist nicht nur gut fürs Netz, sondern auch für die Umwelt und ganz im Sinne der Schwammstadt: Die Abkopplung der Gebäude vom Regennetz unterstützt den lokalen, naturnahen Wasserhaushalt und reduziert die Einleitmengen in öffentliche Kanäle. Das in den Mulden stehende Wasser verdunstet und verbessert das örtliche Mikroklima. Versickerndes Wasser speist Bäume, Grünflächen und das Grundwasservorkommen.

Weg des Regenwassers wird anschaulich

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Das Projekt im Video (Video: Stephan Zeller)

Der anschauliche Weg des Regenwassers als Teil des Wasserkreislaufs ist aber auch ein erstklassiges Anschauungsmaterial für Lehrkräfte und deren Schulklassen direkt vor ihren Klassenräumen.

Anfang des Jahres wurde die Schulgemeinschaft für ihr Engagement bei Klima- und Umweltschutz mit dem Gütesiegel „Klimaschule 2023-2024“ ausgezeichnet. Dass das öffentliche Gymnasium für Umweltbelange sensibilisiert, lässt sich auch daran erkennen, dass jede Klasse nicht nur jeweils einen oder eine Klassen-, sondern auch Umweltsprecher:in stellt.

Das steckt hinter dem Projekt

Fruchtbare Kooperation für Hamburgs Schulen

RISA Projektmarkierung als Stein im Pflaster
Den RISA-Stein bekommen Schulen, die an Projekten rund um RISA teilnehmen (Foto: Krafft Angerer / HW)

Der wassersensible Ausbau des Schulhofs wurde mit RISA-Mitteln unterstützt und von Schulbau Hamburg (SBH) geplant und umgesetzt. RISA steht für RegenInfraStrukturAnpassung und wurde 2009 als Projekt von der Behörde für Umwelt und Energie (heute: Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft; BUKEA) und HAMBURG WASSER ins Leben gerufen. Gemeinsam werden Konzepte und Lösungen für einen zukunftsfähigen Umgang mit Regenwasser erarbeitet. 

Das Projekt am Albrecht-Thaer-Gymnasium ist nicht die einzige RISA-Kooperation mit Schulbau Hamburg, außerdem besteht eine Zusammenarbeit im Projekt "Fishing for Experience", bei dem Studierende der Technische Universität Hamburg sich in Themen aus der Praxis einbringen können. Unter anderem ist dabei ein Konzept für Grundächer auf mobilen Kassenräumen entwickelt worden. 

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