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Medikamente gehören in den Restmüll

Wohin mit den restlichen Augentropfen, den abgelaufenen Halsschmerztabletten und den alten Antibiotika? Experten warnen: Niemals in den Abfluss kippen oder die Toilette herunterspülen.

Autor des Inhalts: HAMBURG WASSER. Datum der Veröffentlichung:

In so mancher Hausapotheke finden sich Medikamente mit überschrittenem Haltbarkeitsdatum. Wenn alte Pillen, Salben und Tropfen arglos in der Toilette heruntergespült werden, belasten sie die Umwelt. Wirkstoffe wie Antibiotika oder auch Hormone können nicht oder nur teilweise in den Kläranlagen abgebaut werden. So gelangen die Stoffe mit dem gereinigten Wasser in die Elbe und schädigen dort selbst in geringer Konzentration Lebewesen. In der Zukunft wird sich das Problem noch vergrößern: Denn der demografische Wandel führt zu einem steigenden Verbrauch von Medikamenten.

So werden alte Medikamente entsorgt 

Die Ressource Wasser genießt einen besonderen Schutz – als eigener Lebensraum, vor allem aber auch als Lebensgrundlage des Menschen. Die Behörde für Umwelt und Energie empfiehlt deshalb, alte Medikamente in den Restmüll zu geben. Denn: Alles, was in den schwarzen Tonnen landet, wird verbrannt und dabei werden sämtliche Wirkstoffe zerstört. Aber Vorsicht bei Quecksilber-Thermometern und Zytostatika – das sind Medikamente, die bei der Chemotherapie zum Einsatz kommen: Diese gefährlichen Stoffe geben Sie bei den Recyclinghöfen der Hamburger Stadtreinigung ab.

Haushaltsübliche Mengen der Problemstoffe nehmen die Recyclinghöfe kostenlos an. Und noch ein Tipp für Familien: Sorgen Sie dafür, dass Ihre Kinder bunte Pillen nicht mit Süßigkeiten verwechseln. Verstecken Sie Medikamente am besten weit unten im Mülleimer oder bringen Sie diese direkt in die große Tonne.

Wie schädigen Medikamenten-Rückstände die Umwelt?

Rückstände von Arzneimitteln können verschiedenen Organismen schwer zusetzen. Bei männlichen Fischen, die Kontakt mit Wirkstoffen der Anti-Baby-Pille hatten, konnten Wissenschaftler Fortpflanzungsstörungen beobachten.

Das Schmerzmittel Diclofenac löst bei Forellen Leber- und Nierenschäden aus, das Antidepressivum Prozac bringt manche Muscheln dazu, früher zu laichen und gefährdet so die Brut. Antibiotika töten nicht nur Bakterien, sondern hemmen auch das Wachstum von Algen. Und Beruhigungsmittel führen bei Barschen zu Verhaltensänderungen: Aus friedlichen Schwarmfischen wurden übermütige Einzelgänger.

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