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Bericht der 7. Sitzung zum Thema „Neue Arbeitsformen, Digitalisierung und resiliente Prozesse – Chancen für neue Normalität in der FHH" Fachbeirat

Gruppenfoto des Fachbeirates 2020 unter Beachtung der gültigen Corona-Abstandsregelungen.
Der HAMBURG WASSER-Fachbeirat 2020

Zur Begrüßung hieß Herr Hannemann die alten und neuen Mitglieder des Fachbeirats herzlich willkommen. In seinem Einführungsvortrag ging er zunächst auf die aktuelle Corona-Situation bei HAMBURG WASSER ein und erläuterte den Umgang mit der Pandemie. Mit seiner kritischen Infrastruktur müsse HAMBURG WASSER besonders vorsichtig im Umgang mit den Lockerungsmaßnahmen sein. Ein Großteil der Mitarbeitenden (mit Büroarbeitsplatz) könne dank der modernen IT-Ausstattung auch im Homeoffice effizient arbeiten. Die Ausnahmesituation hatte u.a. auch eine deutliche Verringerung des Straßenverkehrs im Sommer zur Folge. Dies konnte von HAMBURG WASSER dazu genutzt werden, 86 Instandhaltungsmaßnahmen im Bereich von Hauptverkehrsstraßen im gesamten Stadtgebiet vorgezogen umzusetzen.

Herr Günner erläuterte im Folgenden das Ziel des Fachbeirats. Der Fachbeirat hat einerseits eine beratende Funktion für HAMBURG WASSER zu langfristigen Fragestellungen und zukünftigen Herausforderungen der FHH und dient andererseits der Förderung von Synergien in Vorhaben der Hamburger Stadtentwicklung durch Beteiligung und Vernetzung von relevanten, sachverständigen Beteiligten.

In einem ersten Fachvortrag berichtete Herr Matthias Wieckmann (Leiter Digitalstrategien, Amt für IT und Digitalisierung der Senatskanzlei Hamburg und Mitglied im Fachbeirat), dass die Corona-Pandemie einen enormen Digitalisierungsschub erzeugt hat. 60% der Beschäftigten der FHH haben jetzt ein Notebook, auch teilweise schon länger verfügbare digitale Lösungen wurden plötzlich angenommen und sind nun Teil des Arbeitsalltags.

Mit seinem Slogan „Digitalisieren heißt kooperieren“ wirbt das Amt für IT und Digitalisierung um neue Formen der Zusammenarbeit sowie das Zusammenbringen der verschiedenen Akteure und Stakeholder in der Stadt. Im Rahmen der Digitalstrategie für Hamburg wurden digitale Räume und strategische Entwicklungsbereiche als Rahmen definiert. Herr Wieckmann wies insbesondere auf das Themenfeld Transformationsagenda hin, Dienststellen der Stadt genauso wie die Unternehmen müssen sich wandeln und an die neuen Gegebenheiten anpassen.

Im zweiten Fachbeitrag ging Herr Prof. Jürgen Oßenbrügge (Fachbereich Geografie der Universität Hamburg und Mitglied im Fachbeirat) auf die Megatrends vor der Corona-Pandemie wie Arbeitsverdichtung, Gender Shift, Individualisierung oder demographischer Wandel ein und beschrieb die Digitalisierung als zusätzlichen Trendverstärker.

Im Zuge und im Nachgang der Pandemie wird laut Herrn Oßenbrügge ein neuer Alltag entstehen, der für die Stadtentwicklung als relevant betrachtet werden muss. Das Wohnquartier wird zum erweiterten Aufenthaltsort der Familie und die vernachlässigte Dimension der urbanen Work-Life-Balance wird wiederentdeckt. Das Homeoffice behält nur dann seine neu gewonnene Attraktivität, wenn Wohnungen nach Größe und Aufteilungsmöglichkeit dafür geeignet sind. Prof. Oßenbrügge rechnet mit einer deutlichen Verstärkung des Individualverkehrs (Fuß, Fahrrad, Auto) und mit damit einhergehenden Mobilitätskonflikten. Der öffentliche Personennahverkehr wird dadurch eher nicht gewinnen.

In den folgenden, sehr angeregten Diskussionen in Kleingruppen ging es um digitale Prozesse, Kooperationen, Homeoffice, Mobilitätskonflikte und Vorsorge für Katastrophen.

Abschließend wurden die Mitglieder nach den aus ihrer Sicht für HAMBURG WASSER wichtigen Zukunftsthemen befragt Es wurden u.a. Klimawandel, Nachhaltigkeit und Resilienz, Starkregenereignisse, internationale Projekte oder die Notwendigkeit neuartiger Quartiersplanungsmethoden in der FHH benannt.

 

Vorträge

 

Digitalisierungsschub  - Dank Corona...? 

Matthias Wieckmann, Leiter Digitalstrategien, Senatskanzlei, Amt für IT und Digitalisierung

 

Urbane Work-Life-Balance und das Konzept der alltäglichen Lebensführung 

Prof. Dr. Jürgen Oßenbrügge, Institut für Geographie, Centrum für Erdsystemforschung und Nachhaltigkeit, Universität Hamburg