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Neues Windrad für unser Klärwerk

Unser Klärwerksstandort auf der Dradenau bekommt eine dritte Windenergieanlage. Per Schwerlasttransport wurden jetzt Rotorblätter und Anlagenteile geliefert.

Autor des Inhalts: Redaktion. Datum der Veröffentlichung:

Der Wind pfeift, die Baustellenjacke sitzt über der Winterjacke, der Helm über der Mütze – es ist kalt an diesem späten Abend auf dem Klärwerk Hamburg. Hier, im Hamburger Hafen, werden heute Nacht drei Schwerlasttransporte mit Rotorblättern und das letzte Turmstück für eine neue Windenergieanlage erwartet. Durch die Nachtschicht soll der Verkehr so wenig wie möglich gestört werden.

Das neue Windrad soll schon bald unsere zwei bestehenden Anlagen am Klärwerk unterstützen, um hier bis zu 23.000 Megawattstunden Windstrom zu erzeugen. Jetzt müssen erst einmal die zwei fast 60 Meter langen Rotorblätter durch den Elbtunnel manövriert werden. 

Bei der nächtlichen Anlieferung ist Fingerspitzengefühl gefragt. Begleitfahrzeuge und Polizei geleiten die großen Schwerlaster sicher durch die Straßen. Aufgrund ihrer Größe müssen die Anlagenteile teils rückwärts durch das Hafengelände gebracht werden.

Anlieferung eines Rotorblattes (Foto: Ulrich Perrey / HW)

Energiebilanz weiter verbessern

Seit 1990 arbeiten wir konsequent an der Steigerung der Energieeffizienz sowie der Eigenerzeugungsquote des gesamten Klärwerks.  So hat sich unser Klärwerk von einem der größten städtischen Energieverbraucher zu einem bedeutenden Energielieferanten entwickelt.

Um die Energiebilanz des gesamten Unternehmens weiter zu verbessern, investieren wir dabei auch in den Ausbau erneuerbarer Energien wie Windkraft. 

Die neue Windenergieanlage Zahlen bitte!

117  Meter

sind die Rotorblätter der neuen Anlage im Durchmesser lang.

9,000  Megawattstunden

grünen Strom soll das Windrad pro Jahr erzeugen.

3,900  Tonnen

CO2-Emissionen können so pro Jahr eingespart werden.

Montage in 120 Metern Höhe

Bei der Montage am nächsten Morgen geht es dann hoch hinaus. In 120 Metern Höhe werden Rotorblätter montiert, die den Wind über dem Hamburger Hafen hier bald zur Stromerzeugung einfangen sollen.

Das letzte Rotorblatt wird montiert (Foto: Ulrich Perrey / HW)

Bei dem knappen Platz ist das eine logistische Meisterleistung. Denn üblicherweise werden alle Komponenten eines Windrads angeliefert, gelagert und dann zum Schluss zusammengebaut. Auf dem engen Klärwerksgelände mussten die Teile allerdings wie bei einem überdimensionalen Tetris-Spiel Stück für Stück geliefert und zusammengeführt werden.

Auch Haushalte profitieren

In einigen Wochen wird die Anlage in Betrieb genommen. 9.000 Megawattstunden erneuerbaren Strom soll das Windrad in Zukunft erzeugen. Zusammen mit den beiden bestehenden Anlagen wird an diesem Standort eine Leistung von 8,6 Megawatt erreichbar. So sollen hier jährlich bis zu 23.000 Megawattstunden Windstrom erzeugt werden. 

Wir nutzen den Strom für unsere Anlagen im Klärwerk, aber auch Hamburger Haushalte können profitieren: Denn einen Teil unseres Klärgases, den wir bisher noch für die Stromerzeugung genutzt haben, können wir in Zukunft zusätzlich ins Hamburger Gasnetz einspeisen

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Blick auf die Faultürme im Klärwerk Hamburg vom Altonaer Balkon (Foto: Perspektive Media / HW)

Seit mittlerweile 60 Jahren entsorgt und reinigt unser Klärwerk rund um die Uhr das Abwasser der Hansestadt und der Metropolregion und trägt erheblich zu Gewässerreinheit und Umweltschutz bei. 

Mittlerweile liegt die Energieerzeugungsquote des Klärwerks auf einem Höchstwert von 130 Prozent. Um diese Quote noch weiter zu steigern, investieren wir bis 2025 insgesamt 300 Millionen Euro in neue Anlagen und Lösungen. Damit ebnen wir den Weg für ein „grüneres“ Klärwerk der Zukunft.