Als Abwasserentsorger haben wir dabei vor allem stark versiegelte Bereiche im Blick, durch die unsere Infrastruktur bei Regenwetter besonders belastet wird. Deshalb sind wir z.B. beim Straßenbau nicht nur für die unterirdischen Anlagen bei der Planung beteiligt, sondern arbeiten auch an Lösungen mit, die an der Oberfläche entstehen können. Wir widmen uns unter anderem Fragestellungen zu den jeweiligen hydraulischen Gegebenheiten oder wo das Sielnetz sinnvoll durch Regenableitung in blau-grüne Infrastruktur entlastet werden kann.
Als Lösungspartner der Stadt zeigen wir bei städtischen Planungen konkrete Maßnahmen auf, wie wir den urbanen Wasserkreislauf verbessern und gleichzeitig unsere Infrastruktur entlasten können. Solche Empfehlungen fließen beispielsweise in Vorzeigeprojekte wie den Umbau der Louise-Schröder-Straße im Bezirk Altona mit ein.
Eine Straße der Zukunft
Auf einem Streckenabschnitt zwischen Virchowstraße und Holstenstraße wurde eine Fläche von 3.700 Quadratmetern entsiegelt. Wo vorher Beton lag, sind ökologisch hochwertige Grünflächen entstanden. Als leichte Mulden angelegt, dienen sie zusätzlich als Regenwasserspeicher und unterstützen unsere bereits ausgelastete Infrastruktur im Starkregenfall. Die großflächig neu angelegten Geh- und Radwege entwässern an den Stellen, wo dies möglich ist, nicht mehr in die Kanalisation, sondern in die angrenzenden Grünflächen.
Damit Regenwasser langsam versickert und für die Pflanzen verfügbar bleibt, wurden wasserspeicherungsfähige Substrate eingebaut. Positiver Nebeneffekt der Grünflächen: Die Verdunstung wirkt sich im Sommer kühlend auf das Mikroklima aus. Für den angenehmen Aufenthalt an heißen Tagen wurden unter anderem 71 Schattenspender gepflanzt: neue Bäume mit großen Kronen.