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Der HAMBURG WASSERreport 2025

Das hydrologische Jahr WETTER VERSTEHEN

Sichere Versorgung: Regen, der zu Grundwasser versickert, wird in einem unserer 17 Wasserwerke zu frischem Trinkwasser aufbereitet (Foto: Krafft Angerer / HW)

Wie viel Regen fielen zwischen November 2024 und Oktober 2025? Wie warm war es? Und was bedeutet das Wetter für unser Grundwasser? Mit der digitalen Ausgabe unseres HAMBURG WASSERreports machen wir Temperaturtrends, Niederschlagsmengen und Grundwasserneubildung anschaulich – datenbasiert, interaktiv und leicht zugänglich.

Im Durchschnitt extrem REGEN & TROCKENPHASEN

Ein Blick auf die reine Regenmenge des abgelaufenen hydrologischen Jahres könnte täuschen: Mit 746 Millimetern Niederschlag von November 2024 bis Oktober 2025 liegt die Menge an gefallenem Regen nur knapp unter dem langjährigen Mittel. Recht durchschnittlich, könnte man meinen. Aber das wäre nur die halbe Wahrheit.


Hinter der Summe verstecken sich die Extreme im Verlauf, die die Wasserwirtschaft vor Herausforderungen stellen: Im Februar zum Beispiel fiel kaum ein Tropfen Regen, gerade einmal fünf Millimeter Niederschlag wurden in Fuhlsbüttel gemessen. Ein Blick in die Historie zeigt: So trocken war kein Februar seit Beginn der Wetteraufzeichnung 1882.


Im Juli, wenige Monate später, kamen dann 148 Millimeter Regenwasser vom Himmel, doppelt so viel wie üblich. Mehr als die Hälfte des Jahresniederschlags fiel in drei Monaten: im November, im Juli und im Oktober. Dazwischen lagen Phasen mit anhaltender Trockenheit.

Regensumme in Millimetern

Quelle: DWD-Wetterstation Hamburg Fuhlsbüttel


Das hydrologische Jahr 24/25 im Rückblick

November 2024

Regenmenge: 125 Millimeter

Am Anfang war das hydrologische Jahr vor allem eins – nass: 125 Millimeter hat es im November geregnet. Gut ist das für unser Grundwasser, das sich vor allem im hydrologischen Winterhalbjahr auffüllt.

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Februar 2025

Regenmenge: 5 Millimeter

Aus Sicht des Grundwassers hätte es so weiter gehen können. Es kam anders: Noch nie seit Beginn der Wetteraufzeichnungen war ein Februar in Hamburg so trocken, nur 5 Millimeter Regen fielen. Zum Artikel

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April 2025

Regenmenge: 30 Millimeter

Abschluss des Winterhalbjahrs mit 292 Millimetern Niederschlag rund 20 % trockener als im Referenzzeitraum 1991 bis 2020 (351 Millimeter). Was bedeutet das für unser Grundwasser?

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Juli 2025

Regenmenge: 148 Millimeter

Nach trockenem Frühjahr, ein nasser Sommermonat, auch dank zwei Starkregenereignissen in Norderstedt und Buxtehude. Am 2. Juli mit 35,3 °C in Fuhlsbüttel der heißeste Tag des Jahres.

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September 2025

Regenmenge: 36 Millimeter

Nach nassem Juli folgten trockene Monate: August mit 39 mm und September mit 36 mm. Spitzenabgaben über 400.000 m³ bleiben aber aus, die gab es nur an zwei Tagen Anfang Juli.

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Oktober 2025

Regenmenge: 119 Millimeter

Anfang wie Ende: Das hydrologische Jahr endet mit einem nassen Oktober mit 119 Millimeter Niederschlag; etwa doppelt so viel wie im statistischen Mittel.

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Heiße Tage & Starkregen EXTREMWETTER

An sechs heißen Tagen kletterte das Thermometer über 30 Grad Celsius, am 2. Juli erlebten wir mit Temperaturen über 35 Grad Celsius sogar einen sogenannten Wüstentag. Wenn die Temperaturen steigen, Rasensprenger angehen, Pools aufgefüllt werden und die Dusche zur Abkühlung läuft, fahren die 17 Wasserwerke, die Hamburg mit frischem Trinkwasser versorgen, auf Volllast.

Auch Starkregenereignisse kommen vor allem im Sommerhalbjahr vor. Das liegt daran, dass warme Luft mehr Wasserdampf aufnehmen kann und bei Regen dann potenziell auch größere Wassermengen runterkommen. Zwei Starkregen (jeweils einer in der Kategorie „außergewöhnlich“ und „extrem“), trafen im Juli vor allem Buxtehude und Norderstedt und sorgten dort für unter Wasser gesetzte Straßen, vollgelaufene Keller und viele Einsätze von Rettungskräften.

Quelle: DWD-Wetterstation Hamburg Fuhlsbüttel

10,3

Grad

war das Temperaturmittel im hydrologischen Jahr 24/25

6

heiße Tage

über 30 °C, einer davon ein Wüstentag mit über 35 °C

31

Starkregen

ein außergewöhnliches Ereignis und ein Extremes

10,3

Grad

war das Temperaturmittel im hydrologischen Jahr 24/25

6

heiße Tage

über 30 °C, einer davon ein Wüstentag mit über 35 °C

31

Starkregen

ein außergewöhnliches Ereignis und ein Extremes

Weitere Daten zum Klimawandel

Mit welchen klimatischen Veränderungen ist Hamburg konfrontiert? Wie entwickeln sich Temperatur, Niederschlag und Sonnenschein? Im Klimainformationssystem der Stadt sind die wesentlichen Wetterdaten der letzten Jahrzehnte für die Beobachtung des Klimas in Hamburg zusammengestellt.

Klimaentwicklung in Hamburg

Hausaufgabe Klimawandel

Wir blicken auf ein Jahr der Extreme zurück, obwohl sich das trockene Frühjahr und die nassen Monate in der Gesamtbilanz ausgleichen: Mit 746 Millimetern Niederschlag liegt das hydrologische Jahr 2024/25 nur knapp unter dem langjährigen Mittel von 770 Millimetern.

Mehr als die Hälfte des Niederschlags fiel dabei allerdings in den drei nassen Monaten November, Juli und Oktober: 394 Millimeter. Wie wir unsere Infrastruktur anpassen müssen, damit wir Hamburg auch in Zukunft sicher mit Trinkwasser versorgen und Abwasser ebenso sicher entsorgen können, erfahren Sie hier.

Wieder ein Jahr der Extreme, wieder historische Wetterdaten: Wie müssen wir unsere Infrastruktur anpassen, damit wir Hamburg auch in Zukunft sicher mit Trinkwasser versorgen und sein Abwasser ebenso sicher entsorgen können?

Ein Großteil der Regenmassen in der Innenstadt landet hier: In Kanälen wie dem Kuhmühlenstammsiel. 1903 wurde der gemauerte Kanal erbaut und ist eines der größten Siele der Stadt – 4,30 Meter breit, 3,70 Meter hoch und über 120 Jahre alt.

Rückgrat für eine sichere Entsorgung

Was die Kapazität der Siele betrifft, ist Hamburg bereits gut aufgestellt: Während Regenwasser bei Starkregenereignissen noch in den 1990er Jahren sehr häufig über sogenannte Notüberläufe zusammen mit Abwasser in Gewässer geleitet wurde, damit es nicht durch den Gully in die Straße zurückläuft, passiert das heute deutlich seltener.

Dafür haben wir zwischen 1990 und 2020 etwa 700 Millionen Euro in Entlastungsprogramme investiert: Sammler, Speicher- und Transportsiele wurden erweitert. Extravolumen: 215.200 Kubikmeter, so viel passen etwa in 86 olympische Schwimmbecken.

Bis 2030 werden zudem etwa rund 250 Kilometer große, gemauerter Stammsiele unter der Innenstadt saniert. Mit der Erneuerung des Kuhmühlenstammsiels haben wir bereits im Oktober 2025 begonnen.

Entlastung durch die Schwammstadt

Starkregenereignisse kommen vor allem im Sommerhalbjahr vor. Das liegt daran, dass warme Luft mehr Wasserdampf aufnehmen kann und bei Regen dann potenziell auch größere Wassermengen runterkommen. Mit den im Klimawandel weiter steigenden Temperaturen rechnen Meteorologen auch damit, dass es in Zukunft noch häufigere und auch intensivere Starkregenereignisse geben wird.

Wie häufig und wie intensiv Starkregen niederprasseln, ist eine Sache. Eine andere ist, wie die Wassermassen von Straßen und Quartieren bestmöglich aufgenommen werden, ohne Schäden zu verursachen. Dabei helfen uns Prinzipien der Schwammstadt, die durch HAMBURG WASSER und die Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft (BUKEA) in der Initiative RISA (RegenInfraStrukturAnpassung) vorangetrieben werden.

Im Idealfall soll der Regen dort versickern und verdunsten, wo er gefallen ist. Falls das nicht kurzfristig möglich ist, wird Regenwasser zwischengespeichert. Die Stadt der Zukunft soll das Wasser aufnehmen und abgeben wie ein Schwamm. Dabei können Straßenbäume, Versickerungsmulden oder Gründächer ebenso helfen wie entsiegelte Innenhöfe wie dieser hier in Altona (Foto: Jörg Böthling / HW).

Unsere Infrastruktur muss sich allerdings nicht nur auf Regen einstellen. Wenn das Thermometer wie Anfang Juli über die Marke von 30 °C klettert, fahren die 17 Wasserwerke, die Hamburg mit frischem Trinkwasser versorgen, auf Volllast.

Mit Blick auf eine maximale Versorgungsleistung von 460.000 Kubikmetern ist dabei kein Grund zur Sorge gegeben, zumal es im Sommer 2025 keine längeren Trockenphase gab. Neben dem 1. Juli wurde die Spitzenabgabe mit über 400.000 Kubikmetern Trinkwasser nur noch am 2. Juli erreicht, danach regnete es wieder und die Luft kühlte sich ab.

Sollte eine längere trockene Phase, wie wir sie in diesem Frühjahr erlebt haben, allerdings in die Sommermonate fallen, kann sich die Situation verschärfen.

Ausbau auf 500.000 Kubikmeter bis 2030

Mit Blick auf die wachsende Stadt und längere Trockenperioden hat HAMBURG WASSER ein klares Ziel vorgegeben: Bis 2030 steigern wir unsere Spitzenabgabe von aktuell 460.000 auf 500.000 Kubikmeter – mit Sanierungen im Wasserwerk Stellingen, Erweiterungen unseres Wasserwerks Curslack und einem Neubau am Wasserwerksstandort Langenhorn.

417.797 Kubikmeter Trinkwasser rauschten am 1. Juli 2025 durch unsere rund 5.500 Kilometer Trinkwasserleitungen. Versorgt wird Hamburg von 17 Wasserwerken im Verbund, darunter auch das Wasserwerk Baursberg im Hamburger Westen (Foto: Krafft Angerer / HW)

Unser Grundwasserschatz in Norddeutschland

Im Sommer nutzen wir eine Ressource, die sich im Winter neu bildet: Grundwasser. Regenwasser sickert – soweit es nicht abfließt, verdunstet oder von Pflanzen aufgenommen wird – in den Boden und füllt nach dem Durchlaufen verschiedener Schichten die Grundwasserleiter.

Hamburg liegt auf besonders ergiebigen Porengrundwasserleitern, die sich wie ein blaues Band durch Norddeutschland ziehen. Der günstige Untergrund entstand über 20 Millionen Jahre: Sand- und Kiesschichten wechseln sich mit Ton und Lehm ab. Rund zwei Drittel des Hamburger Trinkwassers stammen aus 100 bis 400 Meter tiefen Vorkommen, der Rest aus flacheren Leitern.

Damit die Speicher gefüllt bleiben, braucht es Niederschläge. Nach den trockenen Jahren ab 2018 sind die Grundwasserstände dank der regenreichen Winter 2022/23 und 2023/24 wieder auf einem guten Niveau. Ursache für den vielen Regen in Norddeutschland sind maritime Einflüsse: Über der Nordsee verdunstetes Wasser regnet in küstennahen Gebieten wie Hamburg ab, anders als in kontinental geprägten Regionen wie Sachsen oder Brandenburg. Und der Regen könnte sich in Zukunft noch weiter verstärken: In vergangenen Jahrzehnten nehmen Winterniederschläge in unser Region zu – ein Trend, der laut Klimamodellen anhält.

Der HAMBURG WASSERreport 2025 WASSER VERSTEHEN, DATEN ERLEBEN

Der HAMBURG WASSERreport 2025

Kurz vor Jahresende ziehen wir bei HAMBURG WASSER schon Bilanz – und zwar zum hydrologischen Jahr 2024/25. In unseren WASSERreport fließen Niederschlags-, Grundwasser-, Witterungs- und Wasserverbrauchsdaten von November 2024 bis Oktober 2025 ein. So können wir subjektiv empfundene Wetterextreme in einen objektiven, langjährigen Kontext bringen.

WASSERreport herunterladen

Der HAMBURG WASSERreport 2025 Weiterlesen

Alle Artikel aus unserem Rückblick auf das hydrologische Jahr im Online-Magazin.

Im Durchschnitt extrem: Das hydrologische Jahr 2024/25

Ein durchschnittliches Jahr, zumindest auf den ersten Blick: Mit 746 Millimetern Niederschlag liegt das hydrologische Jahr 2024/25 nur knapp unter dem langjährigen Mittel von 770 Millimetern. Dabei war schon der erste Monat wettertechnisch eine Besonderheit.

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